Auszüge aus den Gedichten, Band Nr. 01 mit dem Titel

"klexika"

Auszüge aus dem Kapitel "landschaftenland"
Auszüge aus dem Kapitel "räume bäume"
Auszüge aus dem Kapitel "bloß böse blumen"

aus landschaftenland

 

ach wie ist das meer

gar so weit

weite rings umher

doch die welle schreit

horizont ist fern

sonne sinkt mit zisch

ja das sieht man gern

einsam schwimmt ein fisch, so wie isch

 

ach wie ist das hochgebirge

doch so hoch

ach was ist das für'n gewürge

immer noch

wer hoch steigt der kann tief fallen

ich sag's allen

viel zu schroff ist mir der hohe berg

zudem bin ich ängstlich und fühl' mich als zwerg



moor

tief

dunkel

still

angst

kind

laufen

will

 

wilde wiese

durcheinander

schöner riese

salamander

blindschleiche

und pferdefuß

anarchie

versendet gruß

 

acker bis so braun

pflug hat dich zerschnitten

düster wir dich schaun

bist nicht gut gelitten

beuten dich zwar aus

machen uns nichts draus

todesacker mahnt

herz und pferdchen lahmt

aus räume bäume

 

tanne, bist vermaledeit

leugnest jahreszeit

mit dein ewig grünes kleid

welches nur das kindlein freut

wenn du stehst als weihnachtsbaum

also meistens abgehau'n

 

birke wächst sehr schnell

äste sind sehr dünn

immer sind es drei

die zusammen stehn

seltsam hell der stamm

starke musterung

blattwerk fisselig

finnland hat sehr viel

fast ne zumutung

doch es ist sehr schön

wenn die winde wehn

aus bloß böse blumen

 

spitzwegerich und gänseblümchen

butterblume kleeblatt rot und weiß

sowie sauerampfer pur

ja das war für mich als kind

gottes herrliche natur

 

geranie

bist heimatlos

wenn man dich auch nach regel goss

glänzt du doch nur an dem balkon

stehst fernab deiner heimat fron

 

lilie

schmückst den tod

aber auch

ohne not

bist du gern gesehen

oftmals eine reicht

wenn sie doch zusammenstehn

ist es vielmals schön

nicht zu übersehn